Unsere Schätze - Kunstwerke aus 400 Jahren

(22.06.2022)

In unserer Ordenszeitschrift "misericordia"- Juni wurde das Eustachius-Kugler-Gemälde aus der Krankenhauskapelle St. Barbara, Schwandorf vorgestellt.

„Süßes Herz Mariä, sei meine Rettung“

Zum Gemälde „Eustachius Kugler“ hat Frater Thomas Väth eine besondere Beziehung: „2015 verließ ich Schwandorf und lernte den Künstler Raoul Rudolf Maria Rossmy in München kennen. Bei meiner Rückkehr 2017 nach Schwandorf fehlte mir irgendetwas in der Kapelle. Beim Bombenfund wenige Wochen später hatte ich den Gedanken, dass der Selige Eustachius Kugler (sein Geburtsort liegt im Landkreis Schwandorf) genau der Richtige neben der heiligen Hauspatronin Barbara wäre. So fragte ich bei Raoul nach einem Gemälde.“

Begegnung auf Augenhöhe 

Rossmy willigte ein und beschreibt das Gemälde selbst so: „Vier schwere Leinwände, mit dünnem Abstand verschraubt, die als Aussparung ein Kreuz bilden. Bemalt in vielen Schichten mit Acryl und Pigmenten bieten sie Begegnung mit einem einfachen Mann, den man trotz seiner Bedeutung stets in die erste Reihe zwingen musste. (….) So wie er den Menschen in seinem Leben auf Augenhöhe begegnete, tritt er nun hier dem Betenden und der Bittenden gegenüber.

Über ihm prangt der Granatapfel, Zeichen der Barmherzigen Brüder. Rechts hinter ihm in zwei Bildebenen übereinander gelagert zwei Kirchen: im Vordergrund St. Barbara, die Krankenhauskapelle in Schwandorf (…), übergehend in St. Pius, Kirche des Regensburger Krankenhauses. Darüber zeichnen sich dunkle Wolken ab und die Silhouetten von Weltkriegsbombern. Verbunden sind beide Gebäude durch die Bomben des Krieges und den Schutz des seligen Eustachius, der trotz der nahen Messerschmittwerke bei schweren Bombardements betend in St. Pius verharrte oder im Luftschutzbunker voller Vertrauen den Rosenkranz betete.“

Vertieftes Gebet

Als vor wenigen Jahren auch auf dem Schwandorfer Krankenhausgelände eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde, widmete man der heiligen Barbara und dem seligen Eustachius den Gottesdienst vor der Evakuierung des Geländes. Die Entschärfung der Bombe gelang. Eustachius vertraute sein Leben im Besonderen der Muttergottes an, schreibt der Künstler, der sein Werk mit Eustachius‘ letzten Worten untertitelte: „Süßes Herz Mariä, sei meine Rettung“. So steht auch dieses Bild unter dem Schutz der Muttergottes und des Jesuskindes, die in der rechten oberen Bildecke das Blau des Altarraums aufnehmen und zum vertieften Gebet einladen.

Kurzvita

Frater Thomas Väth (44) ist seit dem Provinzkapitel im Januar erster Provinzrat der Bayerischen Ordensprovinz und Prior in Regensburg. Er ist zudem als Krankenhausseelsorger in Regensburg und Schwandorf tätig.

Im Download-Bereich finden Sie den Artikel als pdf-Datei; so erschienen in der Juni-Ausgabe unserer Ordenszeitschrift "misericordia".