Schutzfest der seligsten Jungfrau Maria

(16.11.2023)

Unser Generalprior Pater Jésus Etayo gratuliert zum Schutz­fest der seligsten Jungfrau Maria, der Patronin unseres Ordens. Ihr Fest wird am 18. No­vem­ber gefeiert. In seinem Rundschreiben ruft der Generalprior angesichts der Kriege in der Welt zum Gebet und Einsatz für den FRIEDEN auf.

Rundschreiben unseres Generalpriors 

Schutzfest der Seligsten Jungfrau Maria

Pater General­prior Jesús Etayo OH erinnert an den Mut all derer, die in Kriegs­ge­bie­ten am Kran­ken­bett aus­harren und ruft zu Gebet und Ein­satz für den Frieden auf.

Liebe Mitbrüder, liebe Mitarbeitende, liebe Mitglieder der Johann von Gott-Familie,

anlässlich des Schutz­festes der Seligsten Jungfrau Maria, der Patronin unserer Johann von-­Gott-­Familie, das wir am 18. No­vem­ber, dem dritten Sams­tag des Monats, begehen, möchte ich Ihnen meine Glück- und Segens­wünsche über­mitteln und Sie einladen, das Fest der Gottes­mutter mit An­dacht und Freu­de zu feiern.

Eines der kost­bars­ten Güter unserer Zeit ist der Frieden. Bewaff­nete Kon­flikte nehmen leider in der Welt ge­fähr­lich zu, wenn auch auf unter­schied­liche Weise und mit unter­schied­li­chen Ge­sich­tern. Papst Fran­ziskus hat bereits zu Beginn seines Pon­ti­fi­kats vor der Gefahr eines dritten Welt­kriegs gewarnt (BBC News World 13. September 2014 und da­nach noch viele andere Male), und zwar auf­grund der zu­neh­men­den Zahl be­waff­neter Kon­flik­te mit neuen Merk­malen und Formen, die vor allem auf die Glo­ba­li­sierung, soziale Netz­werke und die Medien zu­rück­zu­führen sind. Heute ist sogar von Medien­kriegen die Rede. Wir kennen die Folgen: zig­tau­sen­de Tote und Flücht­linge, Ver­trei­bung, Hunger und Elend.

In unserem Orden wird die Jung­frau Maria seit jeher auch als Unsere Liebe Frau vom Frieden ver­ehrt. Tat­säch­lich waren bis vor kurzem meh­re­re Pro­vinzen und Häuser nach der Mutter des Friedens benannt (das Bild links stammt aus un­se­rem Haus in Cor­do­ba, Spanien). Unsere Welt hat schon immer unter bewaff­neten Kon­flik­ten und Kriegen ge­litten. Viele Male hat die Mensch­heit gelobt, nie wieder den Krieg zu er­klä­ren, aber wir Men­schen neigen dazu, große Fehler zu wieder­holen, und der Frie­den zer­bricht sofort wieder. Sicher­lich ist auch aus diesem Grund das Gebet um Frieden in un­se­rem Orden immer sehr ge­pflegt worden. "Schenk uns Frieden", bitten wir, „schenk uns Frieden auf die Für­spra­che unserer Mutter“, müssen wir den Herrn weiter für die Welt bitten und uns gleich­zei­tig be­mü­hen, ihn auf­zu­bau­en. Es ist der Friede, den der Herr uns jeden Tag in der Eu­cha­ris­tie schenkt, um den wir ihn bitten, damit wir ihn leben und an andere weiter­geben können. Die Gottes­mutter macht sich nicht nur zu unserer Für­sprech­e­rin in diesem Be­mü­hen, son­dern hilft uns auch, aktiv für den Frieden ein­zu­tre­ten.

Vor diesem Hin­ter­grund ist es nur lo­gisch, dass be­waff­nete Kon­flik­te und Kriege, egal ob über sie in den Medien berich­tet wird oder nicht, auch mehrere unse­rer Häuser und Ge­mein­schaf­ten in ver­schie­denen Teilen der Welt be­treffen. In die­sem Zusammen­hang möchte ich an dieser Stelle an die Orte im Orden er­innern, die heute durch be­waff­nete Kon­flik­te und Terror­is­mus am meis­ten be­droht sind:

In Afrika gibt es zwei Zen­tren, die sich in­mitten eines Kon­flikts be­fin­den: Batibo in Kame­run und Porga in Benin, an der Grenze zu Bur­ki­na Faso. An bei­den Orten haben unsere Brü­der be­schlossen zu blei­ben, weil sie dort prak­tisch die ein­zige noch funk­tio­nie­ren­de Ge­sund­heits­ein­rich­tung sind. Et­was weiter weg, aber den­noch relativ nah, liegen das Zentrum Tan­guièta in Benin, nicht weit von Porga ent­fernt, und das Zent­rum Nam­pula in Mosambik. Letz­te­res ist bisher noch etwas weiter von dem Kon­flikt ent­fernt, der sich wei­ter nörd­lich im Lande ab­spielt, aber Vor­sicht, das kann sich jeder­zeit än­dern.

In Europa haben wir seit Feb­ruar 2022 den Ukraine­krieg. Da­von ist un­mittel­bar unsere Ge­mein­schaft in Dro­ho­bycz be­troffen. Der Krieg zieht sich in die Länge. Im Mo­ment geht es den Brü­dern gut und sie leis­ten mit Hilfe der Pol­ni­schen Pro­vinz und des gesam­ten Ordens eine groß­ar­tige hu­ma­ni­täre und christ­li­che Ar­beit.

Der jüngs­te be­waff­nete Kon­flikt, der da­zu­ge­kommen ist, ist der Krieg zwi­schen Paläs­ti­nen­sern und Isra­e­lis in Is­ra­el, der von Zeit zu Zeit immer wieder auf­flammt, auch wenn er dieses Mal un­ge­mein hart, un­ver­hält­nis­mäßig und grau­sam von bei­den Seiten ge­führt wird, wie immer in einem Krieg. Bis jetzt hat der Kon­flikt Naza­reth ver­schont, wo der Orden ein Kran­ken­haus mit einem Brüder­kon­vent, einem Schwes­tern­kon­vent und vielen Mit­ar­bei­tern hat. Hoffen­tlich wird er uns nie errei­chen. Auf jeden Fall hat der Prior als ers­tes alle im Zent­rum ver­sammelt, um ihnen zu sagen, dass die Brüder sie nicht im Stich lassen wer­den und wei­ter­hin bei ihnen blei­ben wer­den.

Was der Prior bei der Ge­le­gen­heit in Na­za­reth gesagt hat, ist iden­tisch mit dem, was viele andere Brüder in ähn­li­chen Si­tu­a­tio­nen vor ihm ge­sagt haben, selbst dann, wenn sie den Kon­flikt be­reits "im Haus" hatten. Wir werden blei­ben! Wir können unsere Kran­ken, un­se­re Mit­ar­bei­ten­den, die Men­schen nicht im Stich lassen, denn gerade jetzt brau­chen sie uns am meis­ten. Was für ein Bei­spiel, was für ein be­we­gen­des Zeug­nis der Hos­pi­ta­li­tät! Diese Brü­der sind der be­schei­de­ne Stolz un­se­res Ordens.

In diesem Jahr, am Schutz­fest un­serer Mutter, lade ich Sie ein, auf die Für­spra­che Un­se­rer Lie­ben Frau vom Frieden zum Herrn zu beten, damit Frie­den in die Welt komme bis an je­den Win­kel der Erde. Beten wir für un­se­re Brü­der und die ganze Fa­mi­lie des hei­li­gen Jo­hann­es von Gott, die in­mitten von Kon­flik­ten le­ben, dass die Köni­gin des Frie­dens sie immer be­glei­tet und ihnen hilft, ihren Glau­ben und ihre Kraft zu be­wah­ren. Unter die­sen Be­din­gungen durch­zu­halten, heißt "wahre Champions zu sein", und das ist nur mög­lich dank einer be­son­de­ren Gabe des Herrn, die wir die Gottes­mutter bitten, ihnen jeden Tag zu schen­ken, damit sie wei­ter­hin die Hos­pi­ta­li­tät be­zeu­gen, die der hei­li­ge Jo­hannes von Gott uns vor­ge­lebt hat, eine Hos­pi­ta­li­tät, für die viele Brü­der und Mit­ar­bei­ten­de ihr Leben hin­ge­ge­ben ha­ben.

In mei­nem Namen und im Namen der Ge­neral­ku­rie wün­sche ich Ihnen allen ein frohes Fest der Schutz­frau Maria und bitte sie um die Gabe des Frie­dens für die Welt, für die Brüder und für die gan­ze Fa­mi­lie des hei­li­gen Jo­hannes von Gott, zu be­ten, be­son­ders dort, wo Kriege und Terror­is­mus das Licht des Frie­dens und der Liebe zu er­sticken dro­hen.

Mit brüder­li­chen Grüßen

Frt. Jesús Etayo
Generalprior

Foto:Schutzmantelmadonna - unter dem Mantel, der vom Erzengel Raphael und dem heiligen Johannes von Gott gehalten wird, pflegen Barmherzige Brüder Menschen in Not und führen sie zu Gott.

(c) Barmherzige Brüder/Robert Kiderle 

Schutzmantelmadonna mit Jesuskind ("Maria, Heil der Kranken"), Holzrelief von Anton Johann Rausch, Konvent München. 

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