Jahresexerzitien

(09.06.2023)

Im Kloster Plankstetten begleitete der Abt der Benediktinerabtei, Dr. Beda Maria Sonnenberg, die Exerzitien der Barmherzigen Brüder vom 29. Mai bis 3. Juni.

 

Die Treppen ins Leben hinabsteigen

Jahresexerzitien der Barmherzigen Brüder in Plankstetten

Unter den Stichworten „Heil werden“ und „Heil sein“ standen die Exerzitien der Barmherzigen Brüder im Benediktinerkloster Plankstetten. Die Brüder setzten sich unter der Begleitung von Abt Beda Maria Sonnenberg mit vier Heilungs- und Erweckungsgeschichten des Johannesevangeliums auseinander.

Am 29. Mai, dem Pfingstmontag, reisten die Brüder nach Plankstetten in der westlichen Oberpfalz, um dort ihre jährlichen geistlichen Übungen zu machen. Der Abt des unweit des Main-Donau-Kanals gelegenen - und gern von Radtouristen aufgesuchten - Klosters bot vormittags und nachmittags in der alten Chorkapelle einen Impuls an. Danach hatten die Exerzitienteilnehmer Zeit für die persönliche Betrachtung. Abt Beda illustrierte die jeweilige Bibelstelle mit Hilfe eines Bildes.

Die vier Perikopen (Perikope= Bibelstelle für Lesung im Gottesdienst) aus dem Johannesevangelium – Heilungs- und Beziehungsgeschichten – laden dazu ein, sich mit den Charakteren zu identifizieren und somit selbst von Jesus angesprochen zu werden. Zudem drücken die Heilungen die Liebe Gottes zu allem, was er geschaffen hat, aus. So darf sich jeder und jede von Gott geliebt wissen.

Die vier Bibelstellen sind:

1.    Heilung des Sohnes eines königlichen Beamten (Joh 4, 46-54): Der Vater macht sich für seinen an Fieber erkrankten Sohn auf den Weg. Jesus geht mit dem Beamten nicht mit, sondern heilt den Sohn aus der Ferne. Auf dem Weg nach Hause fallen beim Vater Ängste und Sorgen ab. Es breitet sich Freude aus.

2.    Heilung eines kranken Mannes am Teich Betesda (Joh 5, 1-18): Jesus fragt den Mann, der seit 38 Jahren krank ist, ob er gesund werden will. Schließlich befreit er ihn von den Lähmungen des Lebens und gibt ihm die Zusage: „Du darfst.“ – Gott traut uns etwas zu und will, dass wir unsere Charismen zur Entfaltung bringen.

3.    Heilung des Blindgeborenen (Joh 9, 1-16): Jesus öffnet dem blinden Bettler nicht nur leiblich die Augen, sondern weitet seinen Blick für Gegenwart und Zukunft. Das Vergangene ist Geschichte, er ist eingeladen, die Realität des menschlichen Lebens anzuschauen.

4.    Auferweckung des Lazarus (Joh 11, 1-45): Jesus ruft seinen Freund Lazarus, um den seine Geschwister trauern, zurück ins Leben. Er soll sein Totenhaus verlassen und die Treppen des Mausoleums ins Leben hinabsteigen, wie es in einem Mosaik in Ravenna dargestellt ist.

Neben Impulsen, Betrachtungszeiten und einer Anbetung bereicherte die Teilnahme am Stundengebet der Mönche die geistlichen Tage in Plankstetten. Eindrucksvoll waren auch die morgendlichen Messfeiern in der durch das Sonnenlicht erhellten Klosterkirche. Zudem genossen die Brüder bei den Mahlzeiten Produkte aus ökologischem Anbau und die Natur bei herrlichem Frühsommerwetter.

Frater Magnus Morhardt

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