1. Kongress Soziale Inklusion in Wien

(19.06.2023)

Alle reden von Inklusion - erstmals kamen Mitte Juni in Wien die zusammen, die darüber am besten Bescheid wissen. Auch eine Bayerische Delegation war beim Kongress "Lived Inclusion" dabei.

Was bedeutet für uns Teilhabe?

15 Teilnehmende aus Bayern beim europäischen Kongress zur Sozialen Inklusion in Wien

Der Arbeitskreis Soziale Inklusion der Barmherzige Brüder gemeinnützige Behindertenhilfe GmbH konnte mit Vertreterinnen und Vertretern des Werkstattrates, der Bewohnervertretung und der Frauenbeauftragten am ersten inklusiven Kongress „Lived Inclusion“ am 16. Juni in Wien teilnehmen. Mit ihrem Beitrag zum Thema „Mitreden-Mitwirken-Mitbestimmen“ hat die bayerische Gruppe die gut 200 Teilnehmenden aus verschiedenen europäischen Provinzen darüber informiert, was für sie Teilhabe bedeutet. In Deutschland ist die Mitwirkung der Bewohnenden und Beschäftigten im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern nämlich gesetzlich vorgeschrieben.

Auch Vertretungen aus anderen Ländern stellten in der Tagung verschiedene Projekte aus ihren Einrichtungen und Diensten vor.

Neben den Fachvorträgen waren auch die Begegnungen in den Pausen und beim Rahmenprogramm wichtige Bausteine, soziale Inklusion nicht nur in der Theorie zu diskutieren, sondern ganz praktisch zu erleben.

Marianne Hofer und Jakob Kollmann aus Straubing schilderten ihre Erfahrungen beim Kongress so:

„Mir hat der Austausch mit den anderen gut gefallen, da kann ich noch viel lernen. Es war schön, dass ich alte Bekannte wiedergesehen habe. Mein Wunsch ist, sich weiter zu vernetzen. Es hat mich fasziniert, Menschen zu sehen, die sich mit Gebärdensprache unterhalten. Und es hat mir gut getan, dass Teilnehmende des Kongresses unseren Beitrag gelobt haben und wir eine gute Präsentation hatten.“

„Mir hat am besten der Gottesdienst gefallen. Die Musik war sehr ansprechend und ich konnte für mich sein. Der Gottesdienst war besonders, weil er bei den Barmherzigen Brüdern war. Ich fand es schön, dass Pater Generalrat Joaquim da war. Ich konnte mich mit ihm unterhalten, er konnte sich noch von der Visitation in Straubing an mich erinnern. Manche Vorträge waren sehr persönlich und haben mich zum Nachdenken gebracht. Es ist zum Beispiel in Spanien erst seit 2020 verboten, bei Frauen eine Zwangssterilisation durchzuführen. Das wusste ich nicht und es hat mich sehr bewegt.“

Ein Anfang der Vernetzung von Brüdern, Mitarbeitenden, Klientinnen und Klienten ist gemacht, nun müssen wir dranbleiben!

Autoren::
Marco Schleicher, Katharina Werner

Fotos: (c) Barmherzige Brüder gemeinnützige Behindertenhilfe 

Der Kongress zur Sozialen Inklusion ist eine Initiative der Arbeitsgruppe für soziale Inklusion des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott und der Hospitalschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu. Die Arbeitsgruppe für soziale Inklusion untersteht der Europa-Kommission unter dem Vorsitz von Frater Joaquim Erra, Generalrat des Hospitalordens. Ihre Aufgabe ist es, den Austausch von Wissen und Initiativen zu fördern und eine gemeinsame Planung der europäischen Provinzen im Bereich der sozialen Inklusion zu realisieren. Die Arbeitsgruppe setzt sich aus je einem Vertreter/einer Vertreterin der europäischen Provinzen der Barmherzigen Brüder (Polen, Bayern, Österreich, Frankreich, Lombardei-Venetien, Rom, Spanien, Portugal, Westeuropa) und zwei Vertretern der Hospitalschwestern zusammen. http://congress-inclusion.eu/