30 Jahre Sisters of the Destitute in München

(03.11.2023)

Die indischen Schwestern vom Orden der Sisters ot the Destitute („Schwestern der Notleidenden“) gehören zum Pflegeteam des Münchner Brüder-Krankenhauses. In einer kleinen Feierstunde dankte Pater Provinzial den Ordensschwestern am 3. November für ihr 30-jähriges Wirken.

Segensreiche Schwestern

Seit 30 Jahren wirken die indischen Sisters oft the Destitute in München 

Bei schönem Wetter sieht man die indischen Schwestern manchmal bei einem Spaziergang am Nymphenburger Schlosskanal, die Schwäne fotografierend, die schwarzen Ordenskleider wehen im Wind, das Lachen perlt herüber. Am 18. September konnten sie ihr 30-jähriges Jubiläum mit einem schönen Dank-Gottesdienst in der Münchner Konventkapelle feiern, erzählt Schwester Grace Maria Kudakuthiyil. (Foto: 3. von rechts) Sie ist die 7. Oberin der Sisters ot the Desitute („Schwestern der Notleidenden“) in München. Daneben gibt es noch Konvente in Düsseldorf (Dienst im Alten- und Pflegeheim) und in Regensburg, wo die „Sisters“ auch primär in der Palliativarbeit eingesetzt sind.

Insgesamt 35 Ordensschwestern taten im Laufe der Jahre in München ihren Dienst, 25 auf der damaligen Palliativstation, heute Klinik für Palliativmedizin,10 Schwestern machten hier sogar ihre Krankenpflegeausbildung. Gegründet wurde die Ordensgemeinschaft 1927 vom Priester Varghese Payapilly in Kerala. Die Zusammenarbeit mit den Barmherzigen Brüdern besiegelte dann 1993 ein Gestellungsvertrag unter dem einstigen Provinzial Donatus Wiedenmann.

Dass die beiden Orden so gut harmonieren, sieht die Oberin in deren beider Charismen begründet, die Spiritualität mit dem Dienst an Kranken, Armen und Benachteiligten verbinden. Auch das Motto des indischen Ordens ist Wegweiser und Kraftspender zugleich, es stammt aus dem Matthäusevangelium. „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt, 25, 40) Solcherart Dienst am Nächsten meint keinen Tauschhandel mit Jesus, sondern nimmt den oder die Bedürftige und deren Bedürfnisse ganz unmittelbar wahr, macht sehend und schenkend, lässt aus der Fülle des Glaubens heraus handeln. Auch im Team der Klinik für Palliativmedizin unter der Leitung von Professor. Dr. Marcus Schlemmer und Pflegedienstleiterin Christine Großmann fühlen sich die Schwestern wertgeschätzt: "Die indischen Schwestern sind für uns Pflegende, die Patienten und Angehörigen eine Bereicherung. die uns, in unserm Pflegealltag bestärkt", so hören sie es oft bei ihrem Dienst, erzählt die Ordensschwester.

Gerne erinnert sich die Oberin auch an die 100-Jahr-Feier des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder München und an die 25-Jahr-Feier der Klinik für Palliativmedizin, die im Orangeriesaal im Schloss Nymphenburg gefeiert wurde, beides im Jahr 2016.

Bleibt die Frage, wie die aktuell sechs Schwestern es schaffen, auch angesichts der Pflege von Schwerstkranken und sterbenden Menschen, tagtäglich ihre Kräfte zehrende Tätigkeit im Früh- und Spätdienst mit so viel Wärme und Herzlichkeit zu verrichten? „Wir beginnen unseren Tag schon früh mit Gott, von 5 bis 7 Uhr ist Anbetung, und abends, um 18 Uhr, feiern wir mit den Barmherzigen Brüdern die Heilige Messe mit anschließendem Rosenkranz. Daraus schöpfen wir unsere Kraft“, gibt mir Schwester Grace Maria lächelnd die Antwort. Auch gemeinsame Ausflüge, Kochen („gerne auch Bayerisches“) und das Gärtnern vor ihrem schmucken ehemaligen „Lehrerhaus“ schaffen eine zweite Heimat. Oder ist es gar eine dritte? Denn Gott selbst steht hier an erster Stelle.

Kirsten Oberhoff

Feierstunde und großer Dank 

Die sechs Schwestern unter der Leitung von Oberin Sr. Grace Maria luden die Brüder des Münchner Konvents sowie den damaligen Provinzial Frater Donatus Wiedenmann und Frater Benedikt Hau (1993 Prior in München), beide aus Neuburg, zu einem sehr schmackhaften Mittagessen am 3. November ein. Zur Begrüßung dankte Pater Provinzial den Ordensschwestern für ihr 30-jähriges, segensreiches Wirken in München. Alle Schwestern leisten ihren Dienst in der Klinik für Palliativmedizin für schwerstkranke Patientinnen und Patienten. Ihre Kraft schöpfen die Ordensfrauen aus Gebet und Gottesdienst.

Wir wünschen den Sisters of the Destitute weiterhin Gottes Segen, viel Freude in ihrer Berufung, Kraft für ihren Dienst und alles Gute.

Frater Magnus Morhardt
und (c) Foto

Der Konvent der Münchner Sisters ot The Destitute mit ihrer Oberin, Schwester Grace Maria Kudakuthiyil.(3. von rechts)