Hl. Richard Pampuri (1897-1930)

Ein Arzt für Leib und Seele:
Richard Pampuri (1897–1930)
Gedenktag am 4. Mai

Er starb bereits im Alter von nicht einmal 33 Jahren, hatte aber ein erfülltes Leben als Arzt und Barmherziger Bruder: der heilige Richard Pampuri.

Erminio Filippo Pampuri wurde 1897 in Trivolzio (Norditalien) als Sohn eines Weinhändlerehepaars geboren. Da seine Eltern schon früh verstarben, wuchs er bei den unverheirateten Geschwistern seiner Mutter, Carlo und Maria Campari, in Torrino auf. Sein Onkel, ein promovierter Arzt, wurde zu einem wichtigen Wegbegleiter seines Neffen.

Ein durch den Krieg unterbrochenes Medizinstudium

1915 begann Pampuri das Medizinstudium an der Universität Pavia, wurde aber bald zum Sanitätsdienst im Ersten Weltkrieg eingezogen. Aufgrund einer heldenhaften Rettungstat – er brachte bei einer abrupten Flucht Arzneimittel und Verbandsmaterial in Sicherheit – wurde er mit militärischen Ehren bedacht. Im Krieg zog er sich jedoch auch eine folgenschwere Rippenfellentzündung zu.

Nachdem er 1920 offiziell aus der Armee entlassen worden war, schloss er ein Jahr später seine medizinischen Studien mit dem Doktortitel ab. In der Zwischenzeit engagierte er sich in katholischen Laienbewegungen und wurde als „Bruder Antonius“ Mitglied des Dritten Ordens der Franziskaner. Das Franziskanische hatte Tradition in der Familie: Eine seiner Schwestern war als Missionsfranziskanerin in Ägypten tätig ­- mit Schwester Maria Longina pflegte Frater Richard einen intensiven brieflichen Austausch.

Landarzt in Morimondo

Erminio Pampuri ließ sich als Arzt im ländlichen Morimondo bei Mailand nieder. Er war stets für seine Patienten da, die er nicht nur als Arzt behandelte. Er verhalf ihnen auch zu besseren Lebensbedingungen, zum Beispiel in Form von Ernährung und Kleidung. Mittellose behandelte der Landarzt umsonst und übernahm die Kosten für ihre Medikamente. Auch in der Pfarrei Morimondo engagierte sich Pampuri – finanziell, aber auch durch die Herausgabe eines Pfarrblatts und die Gründung einer Jugendgruppe.

Pampuri wollte jedoch ganz Gott gehören. Über Don Riccardo Beretta, einen priesterlichen Freund aus Mailand, lernte er die Barmherzigen Brüder kennen. Nach einem Gespräch mit dem Provinzial, bei dem auch sein angeschlagener Gesundheitszustand nicht verschwiegen wurde, schloss er sich 1927 dem Hospitalorden an.

Kurzes Wirken als Barmherziger Bruder

Das Noviziat absolvierte Frater Richard in Brescia, wo sich heute das gemeinsame europäische Noviziat der Barmherzigen Brüder befindet. Wie seine Mitnovizen war er im dortigen Krankenhaus mit einfachen Tätigkeiten für die Patienten beschäftigt. Hin und wieder war der Doktor der Medizin jedoch auch als Arzt gefragt.

Nach Ablegung der einfachen Gelübde 1928 übernahm er die zahnärztliche Ambulanz am Brüderkrankenhaus in Brescia, bereitete junge Mitbrüder auf ihre Krankenpflegeprüfung vor und richtete eine Armenspeisung ein. Doch inzwischen hatte sich sein gesundheitlicher Zustand verschlechtert. Die aus dem Krieg verschleppte Rippenfellentzündung artete in eine Tuberkulose aus. Nach einem Kuraufenthalt in Gorizia verbesserte sich sein Zustand zwar noch einmal. Er musste aber schließlich auf Wunsch seiner Verwandten, die ihn so besser besuchen konnten, ins Krankenhaus der Barmherzigen Brüder nach Mailand gebracht werden. Dort verstarb er friedlich und vorbereitet am 1. Mai 1930. In einem kilometerlangen Trauerzug wurde sein Leichnam in seinen Geburtsort Trivolzio überführt. Dort ruhen seine Reliquien in einer Seitenkapelle der Pfarrkirche.

Am 4. Oktober 1981 wurde Frater Richard Pampuri von Papst Johannes Paul II. selig- und am 1. November 1989 ebenfalls in Rom im Beisein zahlreicher Pilger auch aus Deutschland heiliggesprochen.

 

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