Unsere Schätze - Kunstwerke aus 400 Jahren

(24.05.2022)

UNSERE SCHÄTZE – Kunstwerke der Barmherzigen Brüder aus 400 Jahren – aus unserer Ordenszeitschrift „misericordia“. Diesmal das Rokoko-Altargemälde von 1777 aus unserer Münchner Krankenhauskirche. Es zeigt die "Vision des heiligen Johannes von Gott"

Die Vision des heiligen Johannes von Gott

In der Münchner Krankenhauskirche St. Johannes von Gott hängt ein Gemälde, das eine Verbindung zum ersten Hospital der Barmherzigen Brüder in München, St. Maximilian (1750 bis 1809), schafft und schon eine ziemliche Reise hinter sich hat.

Das Rokoko-Altarblatt von 1777 zeigt die „Vision des heiligen Johannes von Gott“. Es wird Franz Ignaz Oefele (1721-1797) zugeschrieben, der es für die Hospitalkirche der Barmherzigen Brüder am Sendlinger Tor geschaffen hat. Dort zierte es einen dem Ordensstifter der Barmherzigen Brüder geweihten Altar.

Seit 2004 wieder bei den Brüdern

1808 wurde das Inventar des säkularisierten Hospitals St. Max versteigert, der Johannes-von-Gott-Altar kam so nach Aufkirchen am Starnberger See. Seit 1983 befand sich das Gemälde in der Pfarrkirche St. Franziskus in München-Giesing. Am 10. August 2004 wurde es als Altargemälde in der Münchner Krankenhauskirche angebracht. Es ist eine Dauerleihgabe des Diözesanmuseums Freising, dem das Kunstwerk gehört.

Die Darstellung der "Vision des heiligen Johannes von Gott" zeigt eine innige Verehrung der Gottesmutter Maria und des Jesuskindes durch Johannes. Das Bild bezieht sich auf eine Legende, nach der Johannes von Gott bei der Wallfahrt nach Guadalupe - im Anschluss an seinen Aufenthalt im Königlichen Hospital in Granada - "vor dem Gnadenbild (Mariens) betete, und sie vom Altar herabstieg und das gebenedeite Jesuskind in seine Hände gelegt hat, damit er es in Windeln wickeln konnte", so der Biograf Antonio Govea.

Johannes von Gott trägt zudem eine Dornenkrone. Diese sollen ihm so Govea, die Gottesmutter Maria und der Apostel Johannes mit den Worten aufs Haupt gesetzt haben: "Durch Dornen, Trübsaal und Leid will mein Sohn, dass deine Verdienste wachsen." Oefele stellt auf dem Altargemälde eine ganze Schar von Engeln und Putten dar. Ins Auge fallen die beiden Putten am linken Bildrand, von denen einer auf den Granatapfel, die Wappenfrucht der Barmherzigen Brüder weist. 

Eine besondere Beziehung zur „Vision des heiligen Johannes von Gott“ habe ich durch die Mitfeier der Gottesdienste in der Krankenhauskirche, wo mir das Bild stets vor Augen ist. Außerdem habe ich das Motiv 2013 für das Erinnerungsbild meiner Feierlichen Profess gewählt.

Frater Magnus Morhardt

Den ganzen Artiikel aus der misericordia 2203 finden Sie als pdf-Datei im unteren Download-Bereich.