Langfristige Entwicklungsperspektive fehlt

(25.05.2022)

Schließung des Tagungs- und Erholungshauses Kloster Kostenz im Sommer 2022

Das Tagungs- und Erholungshaus Kloster Kostenz wird zum 31. Juli 2022 schließen. Der Betrieb der Einrichtung ist seit Jahren nicht kostendeckend. Unter den gegebenen Rahmenbedingungen sehen die Barmherzigen Brüder Bayerische Ordensprovinz KdöR auch für die Zukunft keine positive wirtschaftliche Entwicklungsperspektive.

Das Tagungs- und Erholungshaus im vor mehr als 100 Jahren gegründeten Kloster Kostenz schreibt seit vielen Jahren rote Zahlen, in der Regel im hohen sechsstelligen Bereich und auch darüber. In der Vergangenheit haben die Barmherzigen Brüder umfangreiche Investitionen vorgenommen – zum Beispiel in das Gebäude, den Brandschutz, den Küchenbereich, die Außenanlagen und das Restaurant, ohne dass sich der erhoffte Belegungszuwachs eingestellt hat.

Die seit rund zwei Jahren anhaltende Coronavirus-Pandemie hat darüber hinaus die Betätigungsfelder Seminare, Veranstaltungen externer Anbieter und Urlaubsgäste zusätzlich massiv negativ beeinflusst, wobei viele Seminaranbieter auch in Zukunft wegen des Wegfalls von Reisezeiten Online-Seminaren den Vorzug geben werden. Die weiteren hohen erforderlichen Investitionen in das Haus, die Unsicherheit hinsichtlich des Geschäftsmodells (Seminare, Veranstaltungen, Urlaubsgäste) vor dem Hintergrund der unklaren pandemischen Entwicklung und der weiter zunehmenden Beliebtheit von Online-Seminaren sowie die verabschiedeten Gehaltssteigerungen in Folge der neuen Tarifabschlüsse lassen in der Gesamtschau für die Zukunft eine weitere deutliche Zunahme der Verluste erwarten. Ein Weiterbetrieb ist vor diesem Hintergrund aus wirtschaftlichen Zwängen nicht realistisch und nicht vertretbar.

Die Barmherzige Brüder Bayerische Ordensprovinz KdöR hat die Schließung des Tagungs- und Erholungshauses Kloster Kostenz nach vorausgegangenen Beratungen mit der Mitarbeitervertretung beschlossen. Auch in die weiteren Verfahrensschritte wird die Mitarbeitervertretung entsprechend der Mitarbeitervertretungsordnung eingebunden. Die Mitarbeitenden sind persönlich in einer Versammlung informiert worden.

Auch das Kinderheim wird das Klostergelände verlassen. Die externen Betreiber des Kinderheims beenden wegen des ungünstigen Standorts den Mietvertrag mit Beginn der Sommerferien und werden das Kinderheim an einem anderen Standort fortführen, um ein bevorzugtes anderes Wohnangebot zu verwirklichen.

Über die Zukunft des Klostergebäudes und des Kinderheimgebäudes ist noch nicht entschieden. Die Barmherzigen Brüder planen keine Folgenutzung. Mittelfristiges Ziel ist daher die Suche nach einem neuen Eigentümer. Vorerst wird das Haus deshalb leer stehen und der Gebäudeerhalt sichergestellt.