Johannes-von-Gott-Oratorium

(12.07.2022)

Zum 400-jährigen Ordensjubiläum gab es einen ganz besonderen Konzertgenuss: Das Johannes-von-Gott-Oratorium wurde in der barocken Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Dorfen aufgeführt. Eingeladen hatte die Barmherzige Brüder Behindertenhilfe Algasing.

Hochgenuss für Herz und Seele
Johannes-von-Gott-Oratorium in der Pfarrkirche Maria Dorfen am 10. Juli

Mit einem kleinen, kulinarischen Stehempfang vorab bei sommerlichen Temperaturen zeigte sich bereits die „gelebte Gastfreundschaft“ der Algasinger Barmherzige Brüder Behindertenhilfe, die zur Aufführung des Johannes-von-Gott-Oratoriums geladen hatte. Die barocke Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt war vollbesetzt mit Barmherzigen Brüdern, Mitarbeitenden, Bewohnerinnen und Bewohnen und Festgästen aus Politik und Kirche, die anlässlich des 400-jährigen Ordensjubiläums in diesen Konzertgenuss kamen.

Dorfens Erster Bürgermeister Heinz Grundner pries die Bedeutung des Engagements des Ordens in über 150 Jahren Algasing und war voll des Dankes auch für den Kirchenchor Dorfen und das Orchester, die unter dem Dirigat des Dorfener Kirchenmusikers und Komponisten Ernst Bartmann später zu einem großartigen Klangkörper verschmolzen. Geschäftsführer Ary Witte-Kriegner hatte in seine Begrüßung ein Zitat von Papst Benedikt XVI. eingebaut: „Nicht große Theorien retten die Welt, sondern der Mut zum Nahen, die Demut, die der Stimme des Herzens folgt.“  Wie passend für den Ordensgründer Johannes von Gott, dessen „Leben und Werk“ hier in 21 Kapiteln zur Aufführung kam. Der Komponist und Kirchenmusiker Professor Wolfram Menschick (verstorben 2010) hatte im Auftrag der Barmherzigen Brüder das Werk einst komponiert. Das Libretto stammt vom Regensburger Journalisten Siegfried Höhne, der auch im Publikum saß. Die Uraufführung war 2007 in Regensburg. 2013 wurde das Oratorium zum 150-jährigen Bestehen in Algasing zuletzt aufgeführt.

Eine Komposition von Ernst Bartmann eröffnete das Konzert: „Tres cosas“ mit einem Text aus dem dritten Brief des heiligen Johannes von Gott an die Herzogin von Sesa, Schon hier brillierte die Mezzosopranistin Carolin Ritter: „Drei Dinge schulden wir Gott: Liebe, Dienst und Ehrfurcht.“  (…) Auch im Oratorium brachte Carolin Ritter das ungewöhnliche, „verrückte“ Leben des Johannes und seine spätere Wandlung dem Publikum nahe; an ihrer Seite der Bariton Martin Ulrich. Er gestalte wohlklingend und warm tönend seine Soli, auch als Erzähler war er raumfüllend. Vor allem beim Einleitungs- und Schlusschoral spielte der Chor seine Stimmgewalt voll aus und harmonierte mit dem Orchester, bei dem besonders Harfe und Horn tragende Partien kongenial ausgestalteten. Johannes, ein Mensch und sein Leben mit allen Höhen und Tiefen, war zum Greifen nahe.

Provinzrat Frater Seraphim Schorer zeigte sich überwältigt von der Leistung aller Mitwirkenden. Zum Dank gab es Jubiläumsgeschenke für Dirigent, Solist und Solistin und einen nicht enden wollenden Applaus. „Ergreifend“, „ein Hochgenuss für Herz und Seele“, lauteten begeisterte Kommentare der Anwesenden.

Kirsten Oberhoff