Interkulturalität der Orden

(13.05.2024)

Der Orden der Barmherzigen Brüder ist international und weltweit in 52 Staaten tätig. Ordensbrüder und Mitarbeitende stammen aus vielen verschiedenen Nationen, wie hier auch dieses Archiv-Foto zeigt. Zu sehen sind der indischstämmige Provinzial aus Österreich, Frater Saji, Frater Rudolf (Provinzial Bayerische Ordensprovinz) und der aus Spanien stammende Generalrat Frater Joaquim (Generalkurie Rom). Was bedeutet Interkulturalität für die Ordensgemeinschaften? Damit beschäftigt sich aktuell die Mitgliederversammlung der DOK. 

Mitgliederversammlung 2024 der Deutschen Ordensobernkonferenz blickt auf Interkulturalität der Ordensgemeinschaften

Rund 180 Ordensoberinnen und -obere vom 12. bis 15. Mai 2024 in Vallendar bei der Mitgliederversammlung der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) - Interkulturalität der Ordensgemeinschaften als Studienthema 

Vom 12. bis 15. Mai 2024 kommen rund 180 Äbtissinnen und Äbte, General- und Provinzoberinnen und -obere, Priorinnen und Prioren der Ordensgemeinschaften in Deutschland in Vallendar zur Mitgliederversammlung der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) zusammen.

Der Studienteil der Tagung nimmt unter verschiedenen Blickwinkeln die Interkulturalität des Ordenslebens in den Blick: Was heißt es für Ordensgemeinschaften, wenn in deren deutschen Niederlassungen der Anteil der Mitglieder mit nicht-deutscher Herkunft kontinuierlich wächst? Was hilft und was ist hinderlich für das interkulturelle Verständnis und Zusammenwachsen? Wie ist die Wahrnehmung der Kirche in Deutschland bei den ausländischen Ordensleuten – und wie verändern sie ihrerseits Kirche und Ordensgemeinschaften in Deutschland?

Auch neue ausländische Ordensgemeinschaften, die bisher nicht in Deutschland präsent waren, gründen bei uns Niederlassungen. Wie gelingt ihre Integration in die Ortskirche? Bleiben sie nur Gäste oder „Gastarbeiter" auf Zeit? Oder können sie die Ordenslandschaft in Deutschland beleben?

Auch Fragen der Leitungsverantwortung stellen sich im Zusammenhang wachsender Interkulturalität. Die Verantwortung für internationale Ordensgemeinschaften bedeutet für deutsche Ordensleute eine wichtige Lernerfahrung. Umgekehrt steht manch eine Ordensgemeinschaft in Deutschland vor der Frage, ob und wie es gelingt, Ordensmitglieder nicht-deutscher Herkunft in (Leitungs-)Verantwortung einzubinden.

Vor Herausforderungen sehen sich schließlich auch eine Reihe von Ordensgemeinschaften gestellt, die ihre bisher meist auf Deutschland begrenzten Provinzen mit Ordensprovinzen im angrenzenden Ausland zusammengeschlossen haben. Auch innereuropäisch stellen sich hier vielfältige Fragen der Interkulturalität.

Vorträge zu den genannten Fragestellungen halten die Generalkoordinatorin der Missionsärztlichen Schwestern, Schwester Agnes Lanfermann MMS (London), der gebürtig aus Ghana stammende Provinzial der Steyler Missionare, Pater Dr. Peter Claver Narh SVD (Sankt Augustin), sowie der Präsident der Vinzenz Pallotti University, Pater Prof. Dr. Helmut Scharler SAC (Vallendar)

Im Rahmen der Mitgliederversammlung werden Vertreterinnen und Vertreter des Ausschusses für unabhängige Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bereich von Ordensgemeinschaften (AUAO) aus der Arbeit des zurückliegenden Jahres berichten.

Neben den Oberinnen und Oberen nehmen zahlreiche Gäste an der Tagung teil. Anwesend sein werden unter anderen der Apostolische Nuntius, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, die Generalsekretärin der Union der Europäischen Konferenzen der Höheren Ordensoberen/innen (UCESM), Schwester Marjolein Bruinen OP, die Präsidentin der Ordenskonferenz Luxemburgs (Conférence Nationale des Religieux et Religieuses du Luxembourg), Sr. Dorothe-Maria Lause, der Vorsitzende der Niederländischen Ordenskonferenz (Konferentie Nederlandse Religieuzen – KNR), P. Mark-Robin Hoogland CP sowie die Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz, Sr. Christine Rod MC. Aus Deutschland nehmen unter anderen die Sprecherin der Ordensreferentinnen und -referenten der deutschen Diözesen, Dr. Rosel Oehmen-Vieregge (Paderborn), die Vertreterin der AG der Säkularinstitute in Deutschland, Sr. M. Lioba Ruprecht ISSM, sowie der Vorsitzende der Vereinigung Katholischer Orden zur Förderung internationaler Solidarität e.V. (VKO), die zahlreiche ausländische Ordensgemeinschaften in Deutschland vertritt, Pater Dr. Rockson Chullickal OCD, an der Tagung teil, ebenso der stellvertretende Vorsitzende des Solidarwerks der katholischen Orden Deutschlands, Bruder Stephan Veith OSB.

Die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) vertritt die Interessen der Ordensgemeinschaften in Deutschland mit rund 10.200 Ordensfrauen und rund 3.200 Ordensmännern, die in etwa 1300 klösterlichen Niederlassungen leben. Der Provinzial der Barmherzigen Brüder der Bayerischen Ordensprovinz, Frater Rudolf Knopp, gehört seit 2022 dem erweiterten Vorstand der DOK an.

Pressemitteilung der DOK