Die Generalvisitation zeigt die Vielfalt der Bayerischen Provinz

(19.05.2023)

Gespräche mit Mitbrüdern und Mitarbeitenden. Viel Zeit für Begegnung, Ermutigung und Gebet - all dies zeichnet die Kanonische Visitation in der Bayerischen Ordensprovinz aus. Kommende Woche geht diese zu Ende.

Lob, Dank und Ermutigung

Generalvisitation der Bayerischen Ordensprovinz

Zur knapp sechswöchigen Generalvisitation der Bayerischen Ordensprovinz kam der Erste Generalrat des Hospitalordens, Frater Joaquim Erra Mas, am 16. April zusammen mit dem Mitarbeiter der Generalkurie und Dolmetscher Nikolaus Mutschlechner nach München. Der Besuch des Generalrats gilt den Konventen und Einrichtungen der Ordensprovinz samt den dort lebenden, tätigen und betreuten Personen.

In seinem Ankündigungsschreiben bezeichnet Ordensgeneral Pater Jesús Etayo die Generalvisitation als „eine Zeit der Begegnung zwischen der Generalleitung und den Provinzen, Konventen und apostolischen Einrichtungen“, um sie in ihrer Entwicklung zu begleiten. So versteht auch Frater Joaquim die Visitation nicht als eine Art Audit, sondern als Kennenlernen der Situation der Kommunitäten und Einrichtungen vor Ort.

In den Konventen der Bayerischen Ordensprovinz, in München, Regensburg und Neuburg - aber auch in Algasing - stehen Gespräche mit den Mitbrüdern im Mittelpunkt. Frater Joaquim teilt aber auch den Lebens- und Gebetsalltag der Brüder. Bei den Besuchen in den Einrichtungen bilden ebenfalls Begegnungen und Gespräche den Kern der Visitation. Zunächst mit den Geschäftsführern und Geschäftsfüherinnen und Gesamtleitern sowie den Direktorien und Leitungsrunden. Darüber hinaus trifft sich der Generalrat mit Seelsorgern, Mitgliedern von Pastoralräten und Ethikkomitees sowie der Mitarbeitervertretung. Dadurch gewinnt er einen breiten Einblick in die positiven Entwicklungen der Einrichtungen, aber auch deren Probleme und Herausforderungen. Neben finanziellen Sorgen, etwa bedingt durch die Energiekrise, wurde bei den Herausforderungen häufig die Personalgewinnung und -haltung angesprochen. Um dem zu begegnen wurden kreative Angebote gestartet wie Social-Media-Initiativen (#herzensjob), die Beteiligung am Programm Triple Win (nachhaltige Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland) oder das Eingehen auf den Wunsch der Mitarbeitenden nach mehr Work-Life-Balance.

Aber nicht nur Mitarbeitende kamen zu Wort: In den Einrichtungen der Behindertenhilfe setzen sich Bewohnervertreter:innen, Frauenbeauftragte und Werkstatträte für die Belange von Menschen mit Handicaps ein. In den Alten- und Pflegeheimen Königstein und Neuburg gab es Begegnungen mit Mitgliedern des Heimbeirats. Auch bei Rundgängen in den Einrichtungen traf Frater Joaquim auf Patieninnen und Patienten, Klienten und Mitarbeitende an der Basis, die sowohl große Zufriedenheit, als auch Probleme des Alltags schilderten.

Die Rundgänge, welche die Gesprächsrunden ergänzten, führten bisher in ausgewählte Bereiche, etwa Geburtshilfe- und Palliativstationen, in Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen oder in Zimmer von Altenheimbewohnern. So konnte sich der Visitator ein noch umfassenderes Bild über die geleistete Arbeit machen. Besondere Ziele waren das soziale Wohnprojekt in Adelsdorf (Mittelfranken), die Förderstätte und das Wohnhaus in Regensburg-Schwabelweis und die Räumlichkeiten, die der Verein Rafael zur medizinischen Versorgung Wohnungs- und Obdachloser im Regensburger Osten nutzt.

Zugehörig zur weltweiten Hospitalfamilie 

Generalrat Frater Joaquim Erra brachte bei den Abschlussgesprächen immer wieder Lob, Dank und Ermutigung zum Ausdruck. Die Mitarbeitenden, die sich für Alte, Kranke, Menschen mit Behinderung und Bedürftige einsetzen, sollten sich als Mitglieder der weltweiten Hospitalfamilie erfahren und die Herausforderungen der Zukunft annehmen können. Bei den Gesprächen gab es immer wieder Ideen für neue Projekte, die den Menschen zugutekommen sollten.

Einige Ausflüge, etwa in die Bamberger Altstadt und zu den Wallfahrtsorten Altötting und Vierzehnheiligen sowie eine Donauschifffahrt nach Weltenburg begleiten den Aufenthalt des Generalrats in Bayern. Nicht zu vergessen sind Besuche bei den Schwesterngemeinschaften, die in den Einrichtungen der Barmherzigen Brüder tätig sind. In Kloster Weltenburg wird die Visitation am 23. Mai mit Brüdern und leitenden Mitarbeitenden feierlich abgeschlossen. Hierzu wird auch der Ordensgeneral Pater Jesús Etayo in das an der Donau gelegene Benediktinerkloster kommen.

Frater Magnus Morhardt

Aktuell begleitet Frater Magnus als Provinsekretär den Visitator, Frater Joaquim Erra Mas in der gesamten Bayerischen Ordensprovinz.