Genussvoll essen in Neuburg
"Es ist angerichtet!“ – Genussvoll essen im Altenheim St. Augustin
Coaching Seniorenverpflegung in Neuburg erfolgreich abgeschlossen
Es sind aktuell 107 Bewohnerinnen und Bewohner, sechs Personen in der Tagespflege, vier Barmherzige Brüder und zahlreiche Mitarbeiter, die alle im Alten- und Pflegeheim St. Augustin der Barmherzigen Brüder in Neuburg an der Donau mit Essen versorgt sein wollen. Für Küchenchef Markus Schreier und sein Team eine tägliche Herausforderung: „Wir bieten Frühstück, Mittagessen, Nachmittags-Kaffee und Kuchen und Abendessen. An drei Tagen in der Woche gibt es auch warmes Abendessen. Beim Mittagessen kann man zwischen zwei Menüs wählen, eines mit Fleisch oder Fisch und bei einem bieten wir Vegetarisches oder eine Mehlspeise an. Kartoffeln haben wir jeden Tag als Alternative zu Reis oder Nudeln, da wir auch auf Bewohner mit Schluckstörungen achten.“
Pro Mahlzeit werden täglich circa 115 bis 120 Essen gekocht, der Speiseplan wiederholt sich alle sechs Wochen und auch auf die jeweilige Saison wird in Neuburg geachtet, so gibt es zum Beispiel die beliebte Spargelzeit oder Besonderes an Festtagen.
Was unterscheidet eigentlich die normale Küche von guter Ernährung im Alter? So sollte beispielsweise das Fleisch immer sehr weich sein und beim Essen gelte es generell zu starke Würzungen zu vermeiden, erklärt der Küchenchef: „Grundsätzlich muss man drauf achten, dass die Bewohner auf ihre Kilokalorienanzahl am Tag kommen und auch ein reichliches Angebot an Nährstoffen und Vitaminen haben. Was gar nicht geht, ist schwer verdauliche Kost. Wir achten sehr drauf, dass das Essensangebot abwechslungsreich ist.“
Ein Speiseplan für jeden Geschmack
Die Speisepläne werden von Prior Frater Benedikt Hau, von Heimleiterin Julia Glatki-Zoladz und dem Heimbeirat dann gesichtet und bestätigt. Auch auf Wünsche und Anregungen der Bewohnerschaft gehe man gerne ein, erzählt Küchenleiter Schreier und weiß: „Hausmannskost und Spargel sind bei unseren Bewohnern am beliebtesten.“
Um die Verpflegung unter den Aspekten Gesundheit, Wertschätzung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zu überprüfen und zu optimieren, hat das Neuburger Altenheim vor elf Monaten am Angebot des „Coachings Seniorenverpflegung“ des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck teilgenommen. Am 10. Februar erhielt die Einrichtung in München dann die Urkunde für die erfolgreiche Teilnahme am Coaching. Neben dem Küchenchef und Mitarbeiterinnen nahmen aus Neuburg zudem noch Verantwortliche aus der Heim-, Pflegedienst- und Hauswirtschaftsleitung teil, was den besonderen Aspekt der ganzheitlichen Gastlichkeit (Hospitalität) zum Ausdruck bringt. „Unsere Motivation lag darin, sich noch mehr weiterzuentwickeln und die Erfahrungen von den anderen Bewerbern mitzunehmen. Ich finde, dass so ein Austausch ‘unter Kollegen’ sehr wichtig ist“, bilanziert Markus Schreier, der den ein oder anderen Tipp mitgenommen hat.
Künftig will der Neuburger Küchenleiter den Anteil an regionalen Lebensmitteln noch mehr steigern, auf circa 50 Prozent gesamt. Um qualitativ hochwertige Desserts anzubieten und nebenbei auch weniger Abfälle zu produzieren, verzichtet Schreier jetzt auf vorgefertigte, abgepackte Desserts und stellt sie stattdessen selbst her. Auch Marmelade und Honig gibt es nicht mehr in Portionspackungen, sondern wird in Schälchen gereicht. „Das macht zwar mehr Arbeit, spart aber eine ganze Menge an Verpackungsmüll ein“, erklärt Schreier.
Alles der Umwelt zuliebe und für die Bewohner ist dies ein weiteres Plus an Qualität und Behaglichkeit.
Kirsten Oberhoff
Foto: v. li.: Coach Bettina Knoll, Küchenchef Markus Schreier und Daniela Albrecht, stellv. Pflegedienstleitung vom Altenheim St. Augustin sowie Sibylle Lübke, AELF Fürstenfeldbruck, bei der Urkundenübergabe für die erfolgreiche Teilnahme am Coaching.
© AELF FFB - Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck