Gedenktag des heiligen Johannes Grande am 3. Juni

(02.06.2025)

Der Mensch ist eine Medizin für den Menschen,“ davon war Johannes Grande überzeugt. Als er im Spanien des 16. Jahrhunderts für eine ganzheitliche Krankenpflege eintrat, war er seiner Zeit weit voraus. 

Hl. Johannes Grande (1546 -1600)

Vom Kaufmann zum Krankenhausreformer:
Johannes Grande (1546–1600)
Gedenktag am 3. Juni

„Der Mensch ist eine Medizin für den Menschen“ 

Tuchhändler, Einsiedler, Krankenpfleger, Krankenhausleiter, Pflegepionier – und Barmherziger Bruder. Das Leben des heiligen Johannes Grande war intensiv und sollte nur 54 Jahre dauern. 

Am 6. März 1546 kommt er in Carmona bei Sevilla als Sohn einfacher Handwerker zur Welt. Mit 13 macht er bei einem Tuchhändler in Sevilla eine Kaufmannslehre. Frustriert vom betrügerischen Gewerbe zieht er sich in eine Einsiedlerklause zurück. Eine Begegnung mit zwei obdachlosen, kranken Männern ist ihm Zeichen: er nimmt die beiden auf und sorgt für sie. 

Im Dienst an Armen und Leidenden will er von nun an Gott dienen. Der erst 19-jährige Johannes begibt sich 1565 nach Jerez de la Frontera und widmet sich zunächst im Königlichen Gefängnis den Armen und Kranken. Dies wurde zur Lebensaufgabe des Johannes Grande, der sich selbst Johannes Pecador, der Sünder, nannte. 

In Jerez geht er in die Hospitäler und beginnt mit der Krankenpflege. Im Jahre 1567 übernimmt er die Leitung des Letràn-Hospitals und errichtet später ein eigenes Krankenhaus mit 40 Betten. Mit sechs Gefährten tritt Johannes 1574 in Granada der Brüdergemeinschaft des Johannes von Gott bei. Zurück in Jerez, wird ihm 1593 vom Bischof von Sevilla die Neuordnung des Krankenhauswesens anvertraut. In Zeiten, in denen in Spitälern oft korruptes Personal roh den Dienst an den Kranken verrichtete, trat Johannes Grande für eine neue Art der Krankenpflege ein. Johannes erreichte, dass Männer und Frauen getrennt voneinander untergebracht waren, dass Patienten mit Infektionskrankheiten, Operierte und unheilbar Kranke individuell versorgt wurden. Getreu seinem Ausspruch „Der Mensch ist eine Medizin für den Menschen“ pflegten er und seine Mitbrüder die Kranken und Sterbenden. Auch zu Zeiten der großen Pest im Jahre 1599. Eine halbe Million Menschen verstarb damals, auch Johannes starb am 26. Mai 1600 im Alter von 54 Jahren. 

Der „arme Knecht der Armen Christi“, wie er sich selbst einmal bezeichnete, wurde von Papst Pius IX. im Jahr 1853 seliggesprochen, die Heiligsprechung erfolgte 1996 durch Papst Johannes Paul II. 

Kirsten Oberhoff

Foto: Der heilige Johannes Grande auf einem Glasfenster in der Marienkapelle des Krankenhauses Barmherzige Brüder Regensburg 
©Archiv Barmherzige Brüder

Weitere Informationen über den Heiligen finden Sie hier: Heiliger Johannes Grande - Barmherzige Brüder Orden

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