Doppeltes Professjubiläum

Dankbarer Rückblick auf ein langes Ordensleben

Professjubiläum von Pater Leodegar Klinger und Frater Meinrad Ebner in Neuburg

Eine große Schar von Ordensbrüdern und -schwestern, von Angehörigen und Freunden fand sich in der festlich geschmückten Klosterkirche St. Augustin ein, um mit den beiden Jubilaren einen festlichen Gottesdienst zu feiern. Geleitet wurde die Messfeier von Domvikar und Ehrenmitglied Paul Weismantel (Würzburg), assistiert von fünf weiteren Priestern. Der Kirchenchor von Algasing unter Leitung von Hans Haberstetter übernahm die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes, unter anderem mit dem Lied auf den Ordenspatron „Sankt Johannes, guter Vater“.

Antwort auf den Ruf Gottes

Domvikar Weismantel erinnerte in seiner Predigt an die Berufung der beiden Ordensleute, die in christlichen Familien grundgelegt wurde. Pater Leodegar und Frater Meinrad hätten dem Ruf Gottes geantwortet und seinen Barmherzige Brüder geworden, so Weismantel. Ihre Berufung führte sie auf je unterschiedliche Weise – als Priester und Krankenpfleger – zum konkreten Dienst für alte, kranke, behinderte und bedürftige Menschen. Die beiden Ordensbrüder hätten darin die Liebe Gottes nachgeahmt, der besonders ein Herz für Menschen hat, denen das Leben schlecht mitgespielt hat. Im Rückblick auf ihr langes Ordensleben dürften Frater Meinrad und Pater Leodegar dankbar sein und sagen: „Es ist alles nichts als Gnade gewesen“.

Beim festlichen Mittagsmahl im Johannes-von-Gott-Saal dankte Provinzial Frater Rudolf Knopp seinen Mitbrüdern Pater Leodegar und Frater Meinrad für ihr Dasein und ihr Engagement als Barmherzige Brüder und wünschte ihnen Kraft, die Herausforderungen des Alters gut bewältigen zu können. Der Algasinger Kirchenchor gratulierte den beiden Jubilaren mit einem Ständchen und erfreute damit auch die Festgäste.

Frater Magnus Morhardt 

Zur Person: 

Pater Leodegar Klinger (93) stammt aus Attenhofen bei Greding (Mittelfranken). Nach einer Tätigkeit als Drogist trat er 1953 in den Orden der Barmherzigen Brüder ein und legte am 15. August 1954 in Reichenbach die Profess ab. Mit dem Theologiestudium in Rom, wo sich Pater Leodegar sehr gute und hilfreiche Italienischkenntnisse erworben hatte, wurde er 1965 in München zum Priester geweiht. Er wurde Direktor des Juvenats (ordenseigene Mittelschule) und Novizenmeister. Seit 1977 war Pater Leodegar, unterbrochen von anderen Wirkungsorten und Aufgaben, Krankenhausseelsorger in München und Regensburg. Diese Aufgabe schenkte dem liebenswürdigen und humorvollen Ordenspriester Erfüllung. Aufgrund seines Alters zog Pater Leodegar zunächst in den Konvent Kostenz und schließlich in das Alten-und Pflegeheim St. Augustin des Ordens in Neuburg an der Donau. 

Frater Meinrad Ebner wurde 1937 in Mainburg (Niederbayern) geboren. Unter anderem eine Anzeige im „Altöttinger Liebfrauenboten“ machte den landwirtschaftlichen Helfer auf den Orden der Barmherzigen Brüder aufmerksam, dem sich Ebner schließlich anschloss. Am 15. August 1959 legte Frater Meinrad seine Einfache und drei Jahre später seine Feierliche Profess ab. In Regensburg wurde er zum Krankenpfleger ausgebildet und war in diesem Beruf in München und Regensburg tätig. Seine weitere Ausbildung zum Heilerziehungspflegehelfer setzte Frater Meinrad vor allem in einer langen Wirkungszeit in Algasing für Menschen mit Behinderungen ein. In Algasing und später etwa in Regensburg und Neuburg kümmerte sich der bescheidene und im Glauben verwurzelte Barmherzige Bruder neben seiner pflegerischen Tätigkeit um den Kirchenschmuck und die Sakristei, sang aber auch im Kirchenchor mit. Vor zwei Jahren zog Frater Meinrad von Algasing nach Neuburg. Er lebt im Alten- und Pflegeheim, nimmt aber an Gebeten und Mahlzeiten des kleinen Neuburger Brüderkonvents teil.