Gemeinsam Zukunft gestalten
Gemeinsam Zukunft gestalten
Mehr als 30 Barmherzige Brüder aus Bayern, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Italien und Österreich waren im Wiener Brüderkonvent zusammengekommen, um miteinander zu beten, zu feiern und zu arbeiten. Ziel ist es ja, bis zum Provinzkapitel 2026 zu einer gemeinsamen Ordensprovinz zusammenzuwachsen.
Der Prozess des Zusammenwachsens der Bayerischen und Österreichischen Ordensprovinz wird schon länger von Pater Alois Riedlsperger professionell und einfühlsam begleitet. Er war auch diesmal wieder der umsichtig ruhige Moderator der Tagung. Gemeinsam mit den beiden Provinzialen Frater Rudolf Knopp (Bayern) und Frater Saji Mullankuzhy (Österreich) leitete der Jesuitenpater, der auch die „Schule der Hospitalität“ maßgeblich mitgeschneidert hat, die Arbeiten, während der Prior des Wiener Konvents der Barmherzigen Brüder, Frater Thomas Pham, die Wohlfühl-Rundum-Versorgung der Gäste sicherstellte.
„Wir kommen uns näher, besprechen unsere Hoffnungen und Sorgen, die Arbeit in den einzelnen Arbeitsgruppen geht zügig voran“, berichtete Pater Prior Thomas. „Vor unserem geistigen Auge können wir die Konturen der neuen Ordensprovinz schon sehen, mit Namen, Schutzpatron und Strukturen – sie ist zum Greifen nahe.“
Ein weiterer großer Schritt
Man konnte spüren, dass alle Beteiligten froh waren, einen weiteren großen Schritt in Richtung neue Provinz gemacht zu haben. Pater Provinzial Saji erklärte: „Das Bibelwort, unter das wir unsere Arbeiten gestellt haben – ‚Ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben‘ –, verweist auf das Ziel, das wir mit der Vereinigung unserer beiden Provinzen erreichen möchten: dass das Charisma der Hospitalität für die Zukunft gesichert wird. In dieser Hoffnung beten und arbeiten wir.“
Die Koordinatoren der verschiedenen Arbeitsgruppen, die schon ein knappes Jahr ihrer Tätigkeit nachgehen, präsentierten sehr fokussiert ihre Ergebnisse, die dann in Kleingruppen eingehend besprochen wurden. Ein großes Thema war die Aus- und ständige Weiterbildung und die Frage, was einen Barmherzigen Brüder ausmacht, der seine Berufung in der heutigen Zeit dankbar und begeistert lebt und – wie der heilige Johannes von Gott – durch sein gutes Beispiel andere ermutigt, dem guten Gott zu vertrauen und sich für die Mitmenschen einzusetzen, besonders für die Kranken, Armen und Schwachen. Dass die Aktualität dieser großen Aufgabe, im Sinne der christlichen Gastfreundschaft heilsam zu wirken, im Verlauf der vergangenen Jahre nicht abgenommen hat, sondern ganz im Gegenteil, liegt auf der Hand.
„Man merkt, dass wir ein Stück Weg gemeinsam gegangen sind. Die Diskussionen wurden ruhiger und sachlicher. Die neue Provinz beginnt Realität zu werden“, resümierte Provinzial Rudolf im Anschluss an die Sitzungen. „Der Weg ist zwar lang, es gibt noch Stolpersteine, aber das Ziel wird klarer und greifbarer. Und die Wiener Gastfreundschaft ist sprichwörtlich und tut einfach gut! Das ist auch ein Teil des Erfolgsrezepts, dass die Brüdertreffen gelingen.“
Heiliges Jahr 2025
Für das Heilige Jahr 2025, dass Papst Franziskus am 24. Dezember 2024 mit der Öffnung der Heiligen Pforte des Petersdoms in Rom feierlich eröffnen wird, haben auch die Barmherzigen Brüder einiges vor: Sie wollen parallel dazu ein „Jahr der Berufung zur Hospitalität“ ausrufen und stricken gerade an einem bunten Programm, das spirituelle Akzente setzen und viele Möglichkeiten bieten wird, mit den Barmherzigen Brüdern und ihrem Charisma in Kontakt zu treten. Speziell für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen Einrichtungen wird es im Jahr 2025 wieder ein Pastoralratstreffen geben.
„Ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben“: Im Vertrauen auf diese verheißungsvolle Zusage arbeitet es sich leichter! Nur weil Gott „Pläne des Heils“ hat, können Tage der Begegnung, wie jene Anfang Juli in Wien, so gelungen und bereichernd über die Bühne gehen.
Dominik Hartig
Österreichische Ordensprovinz