150 Jahre Stiftung Attl

(24.03.2023)

Der Orden der Barmherzigen Brüder kaufte im Jahr 1873 das ehemalige Benediktinerkloster Attl bei Wasserburg am Inn. Hier wurde ein weiterer Grundstein für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung gelegt. Die heutige unabhängige Stiftung Attl feiert im Jubiläumsjahr am 24. März mit Festgottesdienst und Podiumsdiskussion.

Die Anfänge in der Arbeit für Menschen mit Behinderung

Dem ersten Provinzial der Bayerischen Ordensprovinz, Pater Magnobonus Markmiller (1800 bis 1879),  ist es zu verdanken, dass der Orden der Barmherzigen Brüder seine Kernaufgabe in der Krankenpflege und die Beschränkung auf Hospitäler ausweitete: Seit 1860 begann die Hinwendung zu Menschen mit Behinderung durch den Kauf eines baufälligen Schlosses in Schweinspoint (heute Teil der Gemeinde Marxheim im Landkreis Donau-Ries), wo dann nach der Renovierung ab 1861 die ersten Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen professionell von Ordensbrüdern versorgt wurden, da dies in der häuslichen Umgebung in der zunehmend industralisierten Gesellschaft so nicht mehr gewährleistet war. Es folgten Gründungen von Einrichtungen in Heiligenbrunn (1863 bis 1883), Burglengenfeld (1866 bis 1871), Attl (1873 bis 1990), Straubing (1884), Reichenbach (1891), Johannesbrunn (1891 bis 1967) und Gremsdorf (1896). 

Wirken der Barmherzigen Brüder in Attl

Die folgendenden Auszüge aus der Zeittafel entnehmen wir der Website der Stiftung Attl: (Link)
Geschichte der Stiftung Attl - Stiftung Attl

1873 – Gründung der Stiftung Attl als Einrichtung für Menschen mit Behinderung;
Übergabe der Verwaltung an den Orden der Barmherzigen Brüder.

1905 – Anbau des Ostflügels an das Kloster und grundlegende Modernisierung.

1941 – Das Kloster Attl wird von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und als Wehrmachtslazarett geführt. Ca. 230 Menschen mit Behinderung werden nach offizieller Darstellung verlegt. Heute wissen wir, dass sie nach Schloss Hartheim (bei Linz) gebracht und dort vergast wurden. Nach Kriegsende dienen die Gebäude als Auffanglager für Flüchtlinge.

1950 – Die Stiftung Attl ist wieder eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung.

1970 – Der Caritasverband der Diözese München und Freising übernimmt die Verwaltung der Stiftung Attl.

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Die vollständige Geschichte der Stiftung Attl bis zum Jahr 2023 finden Sie auf der folgenden Website: https://www.stiftung.attl.de/

Das Festjahr zum 150- jährigen Bestehen der Stiftung Attl begann am 23. Januar 2023 und dauert noch bis zum 17. Februar 2024 - gemäß der historischen Daten vom Kauf des Klostergebäudes am 23. Januar 1873 bis hin zur Stiftungsgründung am 17. Februar 1874. 

Der Festtag mit Festgottesdienst und Podiumsdiskussion fand am 24. März statt.

Unter dem Motto „Die Stiftung im Wandel“ blickt die Stiftung Attl zurück auf die großen Veränderungen, die sich seit 1873 ergeben haben. Die geladenen Gäste diskutierten dabei auch über die Zukunft der Stiftung als vollstationäre Einrichtung mit ihren Angeboten in den Bereichen Wohnen, Arbeiten, Lernen und ambulante Angebote. Auch der Provinzial der Barmherzigen Brüder in Bayern, Frater Rudolf Knopp, nahm daran teil. 

Bei dem Festakt fand auch eine Amtsübergabe statt: Vorstand Franz Hartl (nicht im Bild) übergab an Manuela Keml, die nun zusammen mit Jonas Glonegger den Vorstand der Stiftung Attl bildet. (Siehe Foto oben rechts mit Provinzial Frater Rudolf Knopp) (c) Stiftung Attl/Michael Wagner.

kio

Weitere Höhepunkte im Jubiläumsjahr "150 Jahre Stiftung Attl" siehe hierzu im Flyer.