Mohammad Bakri, 26 Jahre, Krankenpflegehelfer

Er musste vor dem Bürgerkrieg in Syrien flüchten und ist nun seit zwei Jahren fester Bestandteil des Station 13-Teams im Klinikum Straubing: Mohammad Bakri. Der Krankenpflegehelfer kam 2015 mit syrischem Abitur nach Deutschland und entschied sich, nach Berufsfindungspraktika in den unterschied­lichsten Branchen, für eine Ausbildung bei den Barmherzigen Brüdern.

Mohammad hat sich in Straubing bereits einen großen Bekanntenkreis aufgebaut, mit dem er sich in seiner Freizeit gerne trifft. An Deutsch­land gefallen ihm besonders die schöne Natur mit Bergen und Donau sowie die Altstadt von Straubing, aber auch Dinge, wie die geregelten (lnfra-)Strukturen und das Versicherungs­system. Gewöhnungsbedürftig seien noch manche kulturelle Unterschiede: Dass insbe­sondere der Abend nicht in großer Runde verbracht wird, sondern jeder eher für sich zuhause ist, kennt er so nicht.

Er arbeitet sehr gerne im Klinikum Straubing, freut sich über die vielen unterschiedlichen Na­tionalitäten der Kolleginnen und Kollegen und fühlt sich hier gut aufgehoben. Das schreibt er der guten Organisation zu, dem kollegialen Umgang und dass er mit den Vorgesetzten ver­trauensvoll über seine Anliegen sprechen kann. Es macht Mohammad besondere Freude, die Patientinnen und Patienten zu unterhalten – zuletzt dadurch, etwas EM-Fußballstimmung auf die Station zu bringen. So wurde mit den Kolleginnen und Kollegen feierlich der Stütz­punkt dekoriert und mit dem Chefarzt Fußball­trikots getragen.

Seine Tätigkeit in der Pflege beschreibt Mohammad wie folgt: ,,Anfangs hat es mich schon Kraft und Überwindung gekostet, um in der Pflege richtig anzukommen. Auch bei den Patientinnen und Patienten spürte ich anfangs, dass sie mir gegenüber vielleicht Vorurteile hatten. Inzwischen werden Hemmschwellen durch meine besseren Deutschkenntnisse und meinen Humor auf Bayerisch immer mehr über­wunden. Wenn ich bei meiner Arbeit freundlich und hilfsbereit bin, dann bringen mir die meisten Patientinnen und Patienten ihr Vertrauen ent­gegen. Das Lob und die Anerkennung, die ich von ihnen, Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzten bekomme, bestärken mich in meiner Arbeit und in meinem Selbstvertrauen. Das ist wichtig, da es auf der Station manchmal auch sehr stressig werden kann, körperlicher Einsatz nötig ist und ich auch psychisch sehr belastbar sein muss. Dann muss ich auf meine Kraftquellen zurück­greifen. Diese sind viele positive Erlebnisse in meiner Arbeit und ein guter Freizeitausgleich. Denn wenn ich nach Hause komme, ist es mir wichtig, abschalten zu können."  Besonders viel Kraft tanken kann er zum Beispiel beim Wandern im Bayerischen Wald.

Für die Zukunft möchte Mohammad weiter in der Pflege bleiben. Er bemüht sich um die deutsche Staatsbürgerschaft. Und sein größter Wunsch? In Sicherheit zu leben und seine Familie in Syrien besuchen zu können.